Unser Bauernhof mit 18 ha Grünland und etwas Wald wird im Nebenerwerb bewirtschaftet. Wir halten eine kleine Herde Ochsen, hauptsächlich der Rasse Fleckvieh. Die Tiere sind von etwa April bis November ganztägig auf der Weide und bekommen Gras, Heu und Wasser. Im Winter im Stall wird nur Heu und Wasser gefüttert. Die Kälber werden von uns über die Wintermonate im Stall aufgezogen und haben dort auch von Anfang an jederzeit Zugang zu Heu und Wasser, was sie mit zunehmendem Alter auch gerne aufnehmen. Die männlichen Kälber werden nach dem ersten Weidesommer im Herbst von einem Tierarzt unter Betäubung kastriert und dann von uns als Ochsen ausgemästet.
Durch das Kastrieren verändert sich der Hormonhaushalt im Körper. Dies führt zum einen zu einer höheren Fleischqualität, die sich vor allem durch eine bessere Marmorierung/ Fettverteilung im Muskelgewebe und kürzeren Fleischfasern zeigt. Zum anderen wachsen Ochsen deutlich langsamer als nicht kastrierte Bullen. Bei einer üblichen intensiven Bullenmast werden Gewichtszunahmen von etwa 1300 g / Tag angestrebt. Bullen werden mit einem Alter von etwa 18 Monaten geschlachtet. Unsere Ochsen erreichen bei extensiver Weidehaltung nur etwa
700 g/Tag und werden in der Regel erst mit ca. 36 Monaten geschlachtet. Sie laufen also noch zwei weitere Sommer auf der Weide mit.